Qualität hat ihren Preis.
Ich glaube, dass das jeder weiß.
Denn die Erfahrung eines lehrt:
Letztlich liegst du ganz verkehrt,
schaust du nur drauf, was billig ist.
Meist hast du dann den letzten Mist.
Wer billig kauft, kauft zweimal ein.
Der Billigware schöner Schein
erzeugt sehr bald viel großen Frust,
weil du reklamieren musst:
Verarbeitet ist alles schlecht.
Es geschieht dir auch ganz recht,
wenn es dich kostet Geld und Zeit,
bis du dich endlich hast befreit
vom Schnäppchen, Knüller, Kracher, Hit,
den Ärger kauft man dann gleich mit.
Drum wechsle nicht aufs Billig-Gleis.
Denn Qualität hat ihren Preis.
Und doch sendet uns Obst, Gemüse
von Pestiziden viele Grüße.
Hauptsache schön, in Größe richtig.
Die Vitamine sind da nicht so wichtig.
Viel Zucker und noch mehr Chemie
fehlen, wenn‘s billig sein muss, nie.
Das Tierwohl kostet ganz schön Geld
Und auch das „Bio“ auf dem Feld,
ist wahrlich nicht umsonst zu haben.
Doch willst du wirklich gute Gaben,
möchtest Nahrung voller Wert,
die auch Gesundheit dir beschert:
„Hauptsache billig“ geht da nicht.
Drum sag ich nochmal dir ganz schlicht:
Die Qualität hat ihren Preis,
drum kaufe dir nicht jeden Sch ……
Oh,
Jetzt benutz ich fast schon Worte,
die sind von übler, brauner Sorte.
Drum wird es jetzt mal höchste Zeit
zu wenden die Aufmerksamkeit
auf das Thema: „Religion“.
Und wieder lautet die Lektion,
was ich erklärte schon mit Fleiß:
dass Qualität hat ihren Preis.
„Moment mal“, werfe ich gleich ein.
Was ich hier sage, kann das sein?
Dreht sich der Glaube nur um‘s Geld?
Ich sag: Der Glaube steht und fällt
allein und nur mit Gottes Gnade.
Und Gott ist sich nicht zu schade,
Vergebung, Heil umsonst zu schenken.
So mögen viele von euch denken.
Und sie haben völlig recht.
Schon Martin Luther fand es schlecht,
wenn arme Sünder viel bezahlen,
weil sie fürchten Höllenqualen.
Der Weg zum Himmel war nur offen
und es durfte nur der hoffen,
wer, bevor er einmal stirbt,
den Sünden-Ablass sich erwirbt.
„Wenn das Geld im Kasten klingt,
die Seele in den Himmel schwingt.“
Was die Ablasshändler da so sagen:
Dagegen sollte man fast klagen.
Und Martin Luther hat’s getan.
Er hatte nämlich einen Plan:
Die Kirche wieder neu zu gründen,
damit die Menschen von den Sünden
Erlösung finden. Ganz befreit,
allein aus Gnad in Ewigkeit.
Ja, kommt die Rede auf den „Preis“,
wird’s in der Kirche ganz schnell heiß.
Heiß diskutiert wird Kirchensteuer.
Das Christsein, das ist ganz schön teuer.
Vor allem, wenn ich gut verdiene
verfinstert sich schon meine Mine.
Das Geld, das spar ich lieber ein,
kann Christ auch ohne Kirche sein.
Ich spare ein und trete aus.
Ich brauchs eh nicht - und aus die Maus.
Die Kirche und das liebe Geld,
das ist ein eig’nes weites Feld.
Das Thema will ich nicht ausweiten.
Ich weiß, darüber kann man streiten.
Obwohl, wenn ich an ‚Jesus denke
und euren Blick mal darauf lenke,
wie er so mit den Reichen spricht.
Was, die Geschichte kennt ihr nicht?
Dann lasst sie mich euch ganz kurz schildern
in erzählerischen Bildern:
Zu Jesus kommt ein junger Mann
Und spricht sogleich ihn freundlich an:
„Ich hätte gern das ewig Leben.
Was muss ich tun, was muss ich geben?“
Und Jesus sagt: „Nimm die Gebote!
Sei ehrlich zu dir selbst und lote
aus, ob du sie hast gehalten.
Der Mann legt seine Stirn in Falten,
schaut dann auf ganz hoch erfreut.
„Jesus und ihr Jüngersleut!
Ich hab das Gesetz erfüllt.
Für mein ganzes Handeln gilt:
Gottes Gebote, Gottes Wille
hab ich erfüllt in Hüll‘ und Fülle.
Mein Tun ist lauter und gerecht.“ -
„Fürs erste ist das gar nicht schlecht“,
meint Jesus drauf mit ernstem Blick.
„Doch suchst du absolutes Glück,
dann fehlt dir immer noch das Eine.
Kannst du dir denken, was ich meine?“
Kopfschüttelnd schaut der reiche Mann
zu Jesus hin, - und der sagt dann:
„Willst du den Schatz im Himmel haben,
willst du genießen Gottes Gaben,
verkaufe alles, was du hast,
es ist für dich nur eine Last.
Und dann komm und geh mit mir.
Entscheiden musst du jetzt und hier.“
Sekunden schleichen schwer dahin.
Der junge Mann versteht den Sinn
der Worte Jesu nur zu gut.
Doch dann verlässt ihn doch der Mut.
Zu viele Güter, zu viel Geld
besitzt der Mann auf dieser Welt.
Was Jesus von ihm haben will,
das schafft er nicht, das ist zu viel.
So schleicht der reiche Mann davon.
Die Jünger indes tuscheln schon.
Sie sind erschrocken und entsetzt,
was Jesus für Maßstäbe setzt.
„Jesus, sag uns bitte dann,
wer den Himmel finden kann!“
„Das Tor zum Himmel, das ist klein.
Ein Reicher kommt da nicht hinein.“
So sagt es Jesus, weil er weiß:
Qualität hat ihren Preis.
Der Preis der Jüngerschaft ist groß.
Das haben wir gesehen, bloß
Wer ist das bereit zu zahlen?
Wir müssten leiden viele Qualen,
alles einfach herzugeben.
Ein bisschen woll’n wir schon noch leben.
Was Jesus sagt, ist radikal,
erschrickt uns heute alle Mal.
Er hat sich freilich leicht getan.
Schau dir Jesu Leben an:
Solang er lebte auf der Welt,
hatte er nie wirklich Geld.
Besitz, - das war ihm einerlei.
Er war unabhängig, arm - und frei.
„Selig, selig, sind die Armen,
finden bei Gott viel Erbarmen.
Selig, wer viel Hunger hat.
Diese Menschen macht Gott satt.
Aber wehe, wehe, weh ihr Reichen!
Alles wird sich bald ausgleichen.
Was ihr habt, ist bald vergessen,
von Rost und Motten ganz zerfressen.“
Die Worte Jesu klingen nach,
bereiten uns viel Ungemach:
Die Zeiten sind doch anders heut.
Wir sind and’re Jüngersleut.
Täglich seh’n wir, wie fatal
es ist, wenn Menschen radikal
für ihren Glauben töten.
Besonnen für den Frieden beten,
mit den Gegnern zu verhandeln,
hilft viel besser, kann verwandeln.
Und ein guter Kompromiss
bringt Licht in manche Finsternis.
Mit Kompromissen woll’n wir leben
und darin nach dem Guten streben.
Ich bin da ganz auf eurer Seite.
Doch zum Schluss, verzeiht, ich leite
euch zurück zu der Geschicht‘.
Kompromisse gibt’s da nicht.
Damit schließe ich den Kreis:
Qualität hat ihren Preis.
Wieviel ist euch Jesus wert?
Die Frage find ich nicht verkehrt.
Jesus, unser Lebensbrot
ist doch kein Sonderangebot.
So billig gibt’s den Glauben nicht.
Denn er hat viel zu viel Gewicht,
um nebenbei und ab und zu,
dem Christsein widmen Zeit und Ruh.
Wer sich an Gott nicht ernsthaft bindet,
der keinen echten Halt hier findet.
Es lohnt sich, viel zu investieren.
Am Ende wirst du nicht verlieren.
Jesus selbst, er hat gegeben
am Kreuz sein eig’nes, teures Leben.
Der Sohn, den Gott selbst hat erkoren,
er hat scheinbar sein Spiel verloren.
Doch Gott die Macht des Todes bricht.
Jesus steht auf im Osterlicht.
Und aus der Farbe schwarz wird weiß.
Tja, Qualität hat ihren Preis.
Für sie steht ein mit seinem Namen
unser Heiland Christus, Amen.