„Zu wissen, daß zwischen dem würdigen Gotteshaus zu Neustadt an Culmen an einem, und dem Orgelmacher zu Marktleuthen Johann Georg Buruckern et Consorten an andern Teil folgender Kontrakt abgeschlossen worden, nämlich und vors sollen und wollen besagte Orgelmacher in die hiesige Stadtkirche eine feine Orgel und was zu solcher gehört, verfertigen ...“
Mit diesen Worten beginnt der heute noch erhaltene Vertrag aus dem Jahre 1732 zwischen der Orgelbaufirma Purucker aus Marktleuthen/Fichtelgebirge und der Kirchengemeinde über den Neubau einer Orgel für die Stadtkirche in Neustadt am Kulm. Vier Jahre später konnte die kleine aber feine Orgel im barocken Stil in Betrieb genommen werden.
Im Jahr 1892 musste die Orgel einer größeren, zweimanualigen Orgel weichen. Die Orgelbaufirma Steinmeyer überholte die alte Orgel und stellte sie in der Friedhofskirche auf. Bis heute ist die alte Barockorgel fast vollständig in ihrem Ursprungszustand erhalten geblieben. Lediglich der Zimbelstern am Mittelturm des Orgelgehäuses wurde später entfernt, als man die Orgel innerhalb der Friedhofskirche versetzt hat: Wegen des Mittelbalkens in der Längsachse der Friedhofskirche musste die betreffende Stelle des Gehäuses ausgesägt werden und der Zimbelstern weichen.
Spieltechnisch und klanglich zeigt sich das Instrument bis heute ausgezeichnet in Form. Neben einer weiteren Orgel in Rodersdorf/Sachsen ist die Orgel in der Neustädter Friedhofskirche der einzige Zeuge für das orgelbauliche Schaffen der Familie Purucker.
Die Orgel war auch Teil einer Fernsehaufnahme des Bayerischen Rundfunks. Lesen Sie dazu hier.
Die Orgel besitzt folgende Registerzüge:
Gedackt 8’ - Octav 4’ - Spitzflöte 2’ - Flöte 8’ - Principal 8’ - Gedackt 4’ - Nasat 2 2/3’ - Mixtur 3fach 1’ - Subbaß 16’
Bemerkenswert ist die kurze Unteroktave in Manual und Pedal, im Manual C-c3 nur 45 Tasten, im Pedal C-c1 nur 21 Tasten.