Liebe Gemeinde!
Mit dem heutigen Sonntag „Invokavit“ hat also die Passionszeit begonnen. In den sieben Wochen vor Ostern bereiten wir uns auf den absoluten Höhepunkt des Kirchenjah-res und auf den Höhepunkt unseres Glaubens vor: Jesus leidet stirbt am Kreuz, - und damit erlöst er unsere Welt von der Gottverlassenheit.
Zugegeben: Gefühlt hat die Passionszeit heuer bereits 10 Tage früher begonnen, mit dem Krieg in der Ukraine, der sich gewissermaßen vor unserer Haustüre abspielt und der auf jedem Fernseher, jedem Tablet und Handy allgegenwärtig ist.
Die Rede ist überall von einer „Zeitenwende“. Das mag politisch sicherlich zutreffen, wobei ich sagen muss: Vor zwei Jahren, mit Beginn der Corona-Pandemie, hat man auch schon gesagt, dass die Welt nicht mehr so sein wird, wie vorher. Seit Jahren stehen bereits die Zeichen auf Veränderung. Und unter dieser Veränderung leiden wir, weil diese Veränderung kaum etwas Gutes, dafür aber viel Leid und Tod über die Menschheit bringt. Und wir leiden mit. Passionszeit. Bei uns ist der Krieg zwar noch nicht angekommen, aber auch wir werden mit steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen, mit Lieferengpässen und neuen Flüchtlingsströmen unsere Komfortzone verlassen müssen. Diese Entwicklung wird auch weiter unsere Kirche treffen. Denn, wenn das Geld knapper wird, werden sich noch mehr Menschen die Kirchensteuer sparen und aus der Kirche austreten. Es sind keine guten Zeiten, und sie werden noch viel Leid über die Menschheit bringen. Passionszeit.