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Nachdem aber Johannes, der Täufer, gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium! (Markusevangelium 1,14-15)

Liebe Gemeinde!

Vor zwei Jahren ist das Turmdach unserer Dreieinigkeitskirche erneuert worden. Im Zusammenhang mit dieser Maßnahme wurden auch die vier Zifferblätter der Turmuhr ausgetauscht. Die alten Zifferblätter waren durch die Witterungseinflüsse ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen. Und, nachdem wir das Gerüst am Turm stehen hatten, nutzte die Kirchengemeinde die Möglichkeit, auch das Erscheinungsbild der Turmuhr aufzufrischen. Ziemlich schnell kam die Idee auf, die alten Zifferblätter nicht einfach zu entsorgen, sondern an Interessenten gegen eine Spende abzugeben. Es dauerte gar nicht lange, da hatten alle vier Zifferblätter Abnehmer gefunden. Eines der alten Zifferblätter ziert jetzt eine Gartenscheune an der Straße in Richtung Tremau. Bei meinen Spaziergängen fällt mein Blick regelmäßig auf das alte Zifferblatt. So ist mir vor einigen Wochen die Idee gekommen, ein Foto von der Gartenscheune mit dem Zifferblatt zum Thema meiner Jubelkonfirmation zu machen.

Pfarrer Hartmut Klausfelder

Im Gottesdienst beginnt man meist
mit „Vater, Sohn und Heil’ger Geist“.
Wir kommen nicht zum Spaß zusammen,
versammeln uns in seinen Namen.
Dreifaltig, - so kommt Gott daher.
Unser Gott, er bietet mehr,
als immer nur die eine Sicht.
Siehst ihn in ständig neuem Licht,
So riesengroß und auch so weit
ist Gott für uns in Ewigkeit:
Gott-Vater hat die Welt gemacht,
Vergebung hat der Sohn gebracht,
und Mut und Feuer, wie du weißt
bringt zu uns Gottes Heil’ger Geist.
Und staunend denke ich dabei,
dass „aller guten Dinge drei.

Der guten Dinge, sie sind drei. -
Dazu sag ich jetzt vielerlei,
geh‘ dieser Rede auf den Grund,
beleuchte die Entstehung und
werde mir dann auch erlauben,
die Bedeutung für den Glauben
jetzt vor euch hervorzuheben.
Den Überblick, den soll‘s heut geben.
Vollkommenheit gibt nicht die Zwei,
der guten Dinge, sie sind drei.

Hartmut Klausfelder

Liebe Gemeinde!

Sie waren bestimmt schon oft in Situationen, in denen Sie „das Nachsehen“ hatten.

Das Nachsehen haben …..

Ich bin mir gar nicht sicher, ob die Jüngeren unter uns, insbesondere die Konfirmanden, diese Redewendung überhaupt noch kennen ….

Das Nachsehen haben …..

Die sprichwörtliche Redeweise vom „Nachsehen“ hat tatsächlich eine lange Tradition. Sie begegnet bereits im 16. Jahrhundert, zum Beispiel in der Geschichte von Till Eulenspiegels lustigen Streichen. Auch Martin Luther hat die Redewendung gekannt und in seinen Schriften verwendet. Heute dagegen begegnet sie nur noch selten.

Das Nachsehen haben ….

Pfarrer Hartmut Klausfelder

Liebe Gemeinde!

Freude im Advent. Das ist unser Thema an diesem 4. Adventssonntag. Insoweit verwundert es auch nicht, wenn der heutige Predigttext aus der so genannten „Freuden-Epistel“ stammt. So nämlich wird der Brief des Apostels Paulus an die Philipper gerne genannt. Und warum der Philipperbrief so heißt, das wird aus den folgenden den Versen deutlich. Hört, was dort im 4. Kapitel steht:

„Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“

Liebe Gemeinde! Wir sollen uns also freuen. Schön. Das passt auch in die vorweihnachtliche Zeit, in die Zeit der Vor-Freude. Aber was macht uns Menschen froh? Wie kommen wir dahin, Freude in uns zu spüren? Dazu möchte ich Ihnen ein Zitat von Ella Fitzgerald vorlesen. Kennen Sie Ella Fitzgerald? Sie war eine der berühmtesten Jazz-Sängerinnen der Nachkriegszeit. Die „Queen Of Jazz“ wurde sie häufig genannt. Legendär ist übrigens bis heute ihr Weih-nachtsalbum „Swinging Christmas“. Ella Fitzgerald hat im Alter einmal folgendes zum Thema Freude gesagt:

„Ich lese jeden Morgen die Zeitung, - und zwar zuerst die Todesanzeigen. Dann freue ich mich richtig, dass ich noch da bin. Das ist meine ganze Lebensphilosophie.“

Pfarrer Hartmut Klausfelder

Liebe Gemeinde!

Es ist schon eine große Herausforderung: Ich soll an einen Gott glauben, den ich nicht sehen kann. Nicht nur junge Menschen haben damit ein Problem – und widmen sich dann lieber den handfesten, konkreten und „begreifbaren“ Dingen im Leben. Freilich kann man dagegenhalten und sagen: „Es gibt doch viele ganz entschei-dende Dinge in unserem Leben, die kannst du auch nicht sehen, und sie exis-tieren doch, - und sie machen dein Leben erst lebenswert: Liebe z.B. oder Vertrauen. Was wäre ein Leben ohne Vertrauen?“ Auf diesen Einwand könnte dann dein Gegenüber antworten und sagen: „Aber die Früchte des Vertrauens, die kann man doch sehen: Wenn ich mich zum Bei-spiel darauf verlasse, dass mich ein Freund in einer Krise unterstützt oder dass er mir in einer gefährlichen Situation beisteht. Solche Dinge sind doch ein Beweis, dass ich jemandem vertrauen kann.“ - Trotzdem bleibt das Vertrauen an sich unsichtbar, nicht greifbar. Man muss es einfach wagen. Ich muss es wagen, einer anderen Person zu vertrauen. Bei Gott ist das im Grunde nicht anders: Gott selbst kannst du nicht sehen. Aber es gibt die Früchte des Wirkens Gottes auf unserer Welt.

Pfarrer Hartmut Klausfelder

Liebe Gemeinde!

„Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.“

Diese altbekannte Redewendung könnte als Überschrift über dem heutigen Predigttext stehen. Ich weiß nicht, ob die Redewendung von Martin Luther stammt. Jedenfalls hat unser Kirchenvater bereits vor rund 500 Jahren einen ähnlichen Spruch hinterlassen:

„Wo kein Wagnis, da kein Gewinn. Wo kein Spiel, da kein Leben“

Irgendwie scheint dieser Spruch gut in unsere heutige Zeit zu passen: Ängstlichkeit macht sich in weiten Teilen unserer Gesellschaft breit im Blick auf den Corona-Herbst, auf Gasknappheit, auf kalte Wohnzimmer und auf Büros, die nur noch auf 19°C beheizt werden. Wobei ich zum Letzteren sagen muss, dass ich persönlich froh wäre, wenn unsere Stadtkirche im Winter 19°C warm wäre ….. Wie dem auch sei: Ängstlichkeit, Hamsterkäufe und andere panikartige Reaktionen tun uns Menschen und der angespannten Situation nie gut. Stattdessen brauchen die Menschen mehr denn je Mut. Mut, auch gewagte Entscheidungen zu treffen. Mut, etwas anders zu machen.

Pfarrer Hartmut Klausfelder
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